Pfarrer Sebastian Kneipp

Heitere Töne schlug Dr. Michael Schubothe an, der in einer kabarettreifen Kurzfassung das Lebenswerk des heilkundigen Priesters Sebastian Kneipp Revue passieren ließ. (Der Hinweis auf den „feuchten Tag“ galt nur für ihn selbst und einige, die sich allzu nahe herangewagt hatten …)

Die wundersame Reinkarnation des heilkundigen Pfarrers Sebastian Kneipp am 23. September im Jahre 1995 zu Bamberg

Seid mir gegrüßet, liebe Leute,
an diesem feuchten Tage heute!
So ist es mir gerade recht
für das, was ich erzählen möchte’
von jener milden Himmelsgabe,
an der sich Mensch und Tiere laben –
dem Wasser. Doch nicht allgemein
soll hievon nun die Rede sein:
vom Wasser im Besonderum,
dem Element als Therapeutikum!

 

Ihr alle wisst, ich bin er Doktor Schu…
Doch jetzt mal aufgepasst! Im Nu
verwandle ich mit Seele’ und Leib
mich in den guten alten Pfarrer Kneipp.
 

Halleluja, sog i! … Halleeluujaaa! … oder nit?
(Monolog:)
O Herr, welche Prüfung erlegst du mir da auf, indem Du
mich diesem Häuflein kichernder Menschen gegenüber
stellst? Was wollen die von mir? … Mich kennenlernen?
… So?!

Wenn’s mehr nicht ist, dann spitzt die Ohren:
Ich wurd’ in Stephansried geboren,
im schönen Bayernland im Mai
achzehnhunderteinundzwanzig fei.
Gestorben bin ich um ein Haar
exakt nach sechsundsiebzig Jahr’.
Bis achtzehnzweiundsiebzig war mein Brot
des Webers Handwerk ohne Not.
Dann packte mich, ich weiß nicht wie,
ein starker Drang nach The’logie.
Studieren tat ich hier und da,
so lange, bis ich Priester war.
Achtzehnhundertachzig fei
bekam ich endlich die Pfarrei
von Wörrishofen, jener Stadt,
die heute trägt den Zusatz „Bad“ –
diese, weil durch mich die Badekunde
gelangte bald in aller Munde.
Denn erneut mich äußerst stark befiel
ein Drang nach andrem Lebenziel:
Heilen und Gesunderhalten,
das Leben danach zu gestalten,
sich abzuhärten und zu stählen,
es jedem wärmstens zu empfehlen –
ich seh’ es schon, Sie ahnen,
schrieb ich fortan auf meine Fahnen.
Dies mit den Mitteln der Natur,
vor allem durch die Wasserkur!
Mal Wasser kalt, mal Wasser warm,
das hält den Kreislauf in der Bahn.
Und Wasser kalt, alleine,
bringt bestens auf die Beine!
Gießung in der Periph’rie,
vom Fuß, zum Beispiel, bis zum Knie,
das ist, ich brauch’ da nicht zu lügen,
ein wirklich kribbelndes Vergnügen.
Von ganz besonderem Genuß
ist auch der kalte Oberguß!
Der lässt den schlaffen krummen Rücken
in stolz-gerader Haltung sich entzücken!
Der Blitzguß nutzt den scharfen Strahl
auf Rücken oder Schenkel mal.
Das führt zu mun’tren Freudensprüngen,
die unser lahmes Fleisch verjüngen.
Und plagen einen auch noch Pickel,
dann helfen bestens feuchte Wickel.
So emsig, schließlich, wie das Beten,
pfleg’ man das schöne Wassertreten.
Da tritt man nicht so oft daneben
wie sonst so leicht in unserem Leben.
Der Herrgott hat das Wasser g’macht,
damit in uns das Herze lacht!
Probiert’s halt mal, Ihr wird’s schon sehen,
sauwohl wir es Euch dann ergehen.
Und wenn’s Euch g’rad mal danach ist,
dann macht, was hält am meisten jung.
Ich seh’, Ihr habt es schon vermisst,
das ist ein großer Freudensprung!

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